Die Bärlappe zählen zu den ältesten
Gefäßpflanzen. Ihre Vorfahren entwickelten sich vermutlich bereits im Devon. Einige längst ausgestorbene
nahe verwandte
Pflanzengruppen besaßen baumförmige Gestalt (z.B. die fossile Ordnung
Lepidodendrales) und trugen im Karbon zur Bildung der
heutigen Steinkohlelagerstätten bei. In der Gegenwart gibt es von den einst mannigfaltigen
Bärlappgewächsen im engeren Sinne noch eine rezente Familie mit weltweit
ca. 400 Arten. Die Zeit der Verwendung von Bärlappsporen als
Blitzlichtpulver, Theaterblitz oder auch als Puder zur Herstellung
von Pillen ist offenbar vorbei. Bärlappranken wurden auch für
kultische Zwecke, als Weihnachtsschmuck und zum Ausschmücken von
Kirchen verwendet. In der Volksheilkunde, Medizin und
Veterinärmedizin spielten Bärlappsporen ebenfalls eine Rolle. Als
Wundpuder wurden Bärlappsporen bereits im Peloponnesischen Krieg
(431-404 v.Chr.) benutzt.![]() Kulturlandschaft, die
zunehmende Umweltverschmutzung und die Aufgabe traditioneller
Bewirtschaftungsformen von Heiden und Wäldern führten zum Rückgang
der standörtlich spezialisierten Pflanzengruppe. In Deutschland
gehören die Bärlappe deshalb sämtlich zu den
Rote-Liste-Arten
und sind nach der
Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)
besonders geschützt. Die meisten Arten gelten in
Sachsen (Rote
Liste und Artenliste Sachsen – Farn- und Samenpflanzen) wie auch in
verschiedenen anderen Bundesländern als "vom
Aussterben bedroht". Gezielte Schutzkonzepte und Pflegemaßnahmen für Bärlappe
wurden bisher in den Bundesländern Thüringen, Niedersachsen und Bayern
erarbeitet und durchgeführt. Um den Erhalt der Bärlappe auch in
Sachsen zu gewährleisten, wurde von Mitarbeitern der
Walter-Meusel-Stiftung Chemnitz ein spezielles "Sachsenweites
Artenhilfsprogramm Bärlappe" konzipiert und in
Zusammenarbeit mit dem
Sächsischen
Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)
und der Landesdirektion
Chemnitz als
"Komplexvorhaben des Naturschutzes" beim
Staatsministerium
für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) angeregt und
beantragt (vgl. "Sachsenweites
Artenhilfsprogramm Bärlappe"). |
|
Für den Inhalt der vorliegenden Publikation ist verantwortlich:
© Walter-Meusel-Stiftung Chemnitz 2019
|